Karl Hemfler

deutscher Politiker; Justizminister in Hessen (1969-1974); SPD

* 16. April 1915 Łódź

† 17. April 1995 Kassel

Herkunft

Karl Hemfler war der Sohn eines deutschen Kaufmanns in Łódź, wo er das Deutsche Gymnasium besuchte und 1934 das Abitur erwarb.

Ausbildung

Anschließend studierte H. an der Universität Warschau Rechtswissenschaften, beendete jedoch sein Studium nicht und nahm von 1939 bis 1945 auf deutscher Seite am Zweiten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende gelangte er nach Hessen, wo er seine Referendarausbildung erhielt und 1949 in Frankfurt am Main die Große juristische Staatsprüfung ablegte.

Wirken

Nach seinem Examen war H. bis 1954 als Richter am LG Kassel tätig. Seit 1951 schon Mitglied der SPD, wandte er sich danach der Kommunalpolitik zu, arbeitete in der Kasseler Stadtverwaltung zunächst als Stadtrat, danach als Bürgermeister und Kämmerer. Nebenher engagierte H. sich in der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristen (ASJ), in der er als stellv. Bundesvorsitzender, von 1969 an längere Zeit auch als Bundesvorsitzender fungierte und maßgeblichen Anteil an verschiedenen Gesetzesinitiativen hatte. So gingen die Novellierung des Abzahlungsgesetzes und die Einführung des reinen Zerrüttungsprinzips im Scheidungsrecht auch auf seine Initiativen zurück.

1967 holte Ministerpräsident Georg August Zinn seinen Parteifreund in die Landesregierung, wo H. zunächst als Staatssekretär im Justizministerium, von 1968 bis 1969 als Staatssekretär ...